Samstag, 12. März 2011

Hat Herr Weidenbusch doch recht?

Es geht noch einmal um das sogenannte "Auftriebskapillar" des Herrn Weidenbusch.
Seiner Meinung nach lässt sich damit Energie aus dem Nichts generieren.
Da bisher keine unabhängige Prüfung seiner Versuche existiert, bleibt nur, jeden Versuch einzeln zu verifizieren und zu überprüfen.

Die Hypothese ist, dass ein Schwimmer in einer Kapillare aufsteigt, und zwar parallel zum Pegel in der Kapillare. Stimmt das? Hat Herr Weidenbusch doch recht?

Die Antwort auf diese Frage kann getrost vorweg genommen werden, da sie keine außergewöhnliche Spannung in dieses Experiment bringt. Allerdings lässt sie sich nicht mit "Ja" oder "Nein" beantworten.

Tatsächlich lässt sich die Beobachtung von Herrn Weidenbusch unter bestimmten Bedingungen reproduzieren. Die von ihm daraus gezogenen Schlussfolgerungen sind jedoch falsch, wie sich zeigen lässt.

Aber eins nach dem anderen.
Nehmen wir uns zunächst ein Video von Herrn Weidenbusch vor:

Nach seinen eigenen Angaben beträgt der Durchmesser seiner Kapillare "10 bis 15 mm".
Nehmen wir zu seinen Gunsten einen Durchmesser von 10 mm an.
Dann steigt das Wasser darin um 2,8 mm, wie sich mit folgender Formel ausrechnen lässt:





r=0,005 m
h=0,000014 m² / 0,005m = 0,0028m = 2,8mm

Schauen wir uns nun einen Screenshot aus oben genanntem Video an:


Der Innendurchmesser soll 10 mm betragen.
Um den Anstieg des Schwimmers zu bestimmen, habe ich am oberen Rand den Abstand gemessen und angegeben. Die Kapillare liegt über dem Wasserspiegel und der Schwimmer ist in seiner Ruheposition.

Nun sehen wir im Video, wie die Kapillare abgesenkt wird. Der Schwimmer macht dabei einen Sprung in die Höhe. Die höchste Position habe ich ebenfalls abgespeichert und ausgemessen:


Der Abstand zum oberen Bildrand beträgt jetzt 1,5 mm.
Ob dieses Maß wirklich exakt stimmt, ist zunächst nicht von Bedeutung. Durch die geringe Auflösung des Videos, fehlende Größenvergleiche und Maßangaben sowie durch perspektivische Ungenauigkeiten kann es hier zu Fehlern kommen. Es soll nur verdeutlichen, dass überhaupt ein Anstieg zu beobachten ist.
Nach dieser Messung steigt der Schwimmer also ruckartig um maximal 4,5 mm.

Anschließend sinkt der Schwimmer wieder etwas ab und erreicht eine Höhe, die einem Anstieg von 3mm entspricht (6mm im ersten Bild minus 3 mm im dritten Bild).


Das liegt doch recht nah an den berechneten 2,8 mm, oder?
Ich gehe davon aus, dass der Versuch nicht manipuliert wurde.
Kann dann das Ergebnis des Versuchs von spirit richtig sein?

Auch in diesem Experiment wurde nicht manipuliert, aber es ist kein Anstieg des Schwimmers zu beobachten.

Auch hier nehme ich die Antwort vorweg:
Beide Versuche sind richtig.

Wie das Ergebnis ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Aber wie das in der Wissenschaft eben ist, muss man ein Experiment so lange unter unterschiedlichen Bedingungen wiederholen, bis man alle Messfehler und Selbsttäuschungen eliminiert hat.

Die These lautet: Ein Schwimmer steigt in einer wassergefüllten Kapillare mit der Höhe des Wasserpegels. Weitere Bedingungen sind bisher nicht gegeben. Wir haben keine Vorgaben zum Material des Schwimmers oder der Kapillare, nicht zur Lagerung der beiden Elemente, keine Größenangaben, keine Dichte usw.

Ein Experiment, das ungenügend definiert ist, kann kein klares Ergebnis bringen.
Bleibt also nur eine Versuchsreihe unter unterschiedlichen, reproduzierbaren Bedingungen. Und darum wird es in den nächsten Beiträgen gehen.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

es ist schon wirklich traurig, was Inzest in einem menschlichem Gehirn anrichten kann.
Der Weidendingsbums tut mir einfach nur sehr leid.

Anonym hat gesagt…

Es funktioniert garantiert, ich hatte ein Perpetuum mobile in meinem Haus stehen. Sein Ansatzt war richtig, im Gegensatz zur Umstzung.